Beta-Glucane sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Vitalpilzprodukte

Beta-Glucane sind Polysaccharide, d.h. lange Ketten von Zuckern (Kohlenhydraten), die durch beta-glykosidische Bindungen miteinander verbunden sind. In der Natur kommen Beta-Glucane vor allem in den Zellwänden von Pilzen, Hefen, Algen und Bakterien sowie in einigen Getreidesorten wie Hafer und Gerste vor.Die große Familie der Beta-Glucane ist für ihre gesundheitsfördende Wirkungen bekannt. Innerhalb dieser Familie gibt es jedoch Variationen, und von diesen Variationen hängen unterschiedliche Wirkungen ab. Mit anderen Worten: Ein Produkt, das nur auf Beta-Glucane hinweist, ist keine Garantie dafür, dass die gewünschten Ergebnisse erzielt werden. Oder anders: Die richtigen Beta-Glucane sind ein eindeutiges Qualitätsmerkmal.In der Mykotherapie müssen Sie bestimmte Begriffe in Bezug auf Beta-Glucane verstehen, um ein Qualitätsprodukt von anderen unterscheiden zu können. In diesem Artikel geben wir einen Überblick.

VERÖFFENTLICHT AM 20.04.2023.

AUTOR: HIFAS DA TERRA EDUCATION.

WELCHE BETA-GLUCANE SIND SPEZIFISCH FÜR PILZE?

Die Polysaccharide der Pilze enthalten verschiedene Arten von glykosidischen Bindungen und werden daher in Beta-Glucane, Alpha-Glucane und Heteroglycane unterteilt. Unter den Beta-Glucanen sind die Beta-1,3/1,6-Glucane die am häufigsten vorkommenden.

Hinter diesem etwas sperrigen Namen verbirgt sich ein Molekül, das Bestandteil der Zellwand von Pilzen ist. Beta-1,3/1,6-Glucane heißen so, weil sie aus einer Glukose-Hauptkette bestehen, die durch β-1,3- und β-1,6-Bindungen verbunden ist. Diese Art von Beta-Glucanen hat eine besondere dreidimensionale Struktur und ein besonderes Molekulargewicht, die für ihre biologischen Aktivitäten verantwortlich sind.

Oligosaccharide

DIE RICHTIGEN BETA-GLUCANE ALS EINDEUTIGES  QUALTÄTSMERKMAL FÜR VITALPILZE

Außerhalb des Pilzreichs gibt es noch weitere Beta-Glucane, die sich jedoch in ihrer Struktur unterscheiden. Beispielsweise bestehen die Beta-Glucane von Getreide aus Zuckern (wie im Pilz), die jedoch durch β-1,3- und β-1,4-Bindungen miteinander verbunden sind. Obwohl der Unterschied nicht groß zu sein scheint, sind die gesundheitlichen Eigenschaften nicht die gleichen. Für Beta-Glucan aus Getreide konnte bis heute keine Wirkung auf das Immunsystem nachgewiesen werden.

Vitalpilze vs Getreide

GETREIDE: EIN BEVORZUGTES SUBSTRAT FÜR DIE PILZZUCHT

Auf den ersten Blick würde es genügen, die Quelle der Beta-Glucane (Getreide, Pilze usw.) zu überprüfen, um sich unter den Beta-Glucanen zurechtzufinden und auf die Wirkung zu schließen… Aber nein! Das Problem ist, dass Pilze und Getreide in der Mykotherapie eng miteinander verbunden sind.
Getreide gehört nämlich zu den Substraten, die häufig für die Kultivierung von Pilzen verwendet werden. Das liegt am Stoffwechsel der Pilze. Als heterotrophe Organismen (die sich von organischem Material ernähren) beziehen sie ihre Energie über das Myzel aus dem Substrat.
Sobald das Substrat vollständig besiedelt, d.h. vom Mycel vollständig umschlossen ist, beginnen die Sporophoren (der “Fruchtkörper”) zu wachsen. Bei der Ernte hat der Produzent zwei Möglichkeiten:
  • entweder erntet er nur die Fruchtkörper, ohne das Substrat.
  • oder er sammelt den Fruchtkörper UND das Myzel (oder nur das Myzel), was sich jedoch unmöglich von einem festen Substrat trennen lässt! Das daraus resultierende Nahrungsergänzungsmittel besteht also aus Pilz UND Getreide.
Während im ersten Fall nur die Beta-Glucane der Vitalpilzen integriert werden, ist der zweite Fall problematisch, da auf diese Weise beide Arten von Beta-Glucanen ins Produkt gelangen.
Pilzzucht

VITALPILZPRODUKTE UND GETREIDE: WIE PROBLEMATISCH IST DAS?

Wenn in der endgültigen Formulierung sowohl Getreide als auch Beta-Glucane enthalten sind, ergeben sich für den Verbraucher mehrere große Probleme.

PROBLEM 1: DER VOM VERBRAUCHER GEZAHLTE PREIS

Das erste Problem ist der Preis, den der Verbraucher für ein Vitalpilzprodukt zahlen muss, das Getreide enthält.
Es besteht nämlich ein erheblicher Unterschied zwischen den Entstehungskosten für ein Produkts, das zu 100 % auf Pilzen basiert (Sporophyten oder auf flüssigem Substrat kultiviertes Myzel), und einem Produkt, das Substrat (oder Hilfsstoffe) in seiner Rezeptur enthält (Myzel, Biomasse). Die Produktionskosten für eine Tonne Hafer schwanken zwischen 200 € und 400 €, während die Kosten für Reishi das Zehnfache betragen können.
Andererseits wird die Einbeziehung von Getreide in die Rezeptur manchmal in der Zusammensetzung angegeben, sehr oft aber verschwiegen. Eine Hybridformel ist eher eine Gelegenheit für den Hersteller, seine Gewinnspannen zu erhöhen, indem er seine Preise an die der übrigen Konkurrenz anpasst.

PROBLEM 2: DIE ZUSAMMENSETZUNG VON PRODUKTEN

Das zweite Problem betrifft die Kommunikation über das Produkt. In den letzten Jahren hat sich eine Banalisierung von Argumenten herausgebildet, die den Verbraucher nicht schützt: der Gehalt an Polysacchariden und Beta-Glucanen.
Wie bereits erwähnt, enthalten alle Getreidearten Polysaccharide (zwischen 60 und 80 %) und Beta-Glucane (zwischen 3 und 7 % bei Hafer). Also können auch nach der Extraktion von Polysacchariden aus Pilz- und Getreidequellen die angewandten Konzentrations- und Reinigungsverfahren hohe analytische Werte erreicht werden, auch wenn die Polysaccharide nicht aus Pilzen stammen.
Aufgrund dieser Tatsache ist es für einen skrupellosen Hersteller ein Leichtes, seine Partner zu täuschen, indem er “falsch echte” Analyseberichte ausstellt. Die Rezeptur enthält zwar Polysaccharide und Beta-Glucane, aber nur solche, die aus Getreide oder Hilfsstoffen (wie z.B. Maltodextrin) stammen. Auch wenn es schwierig ist, zu quantifizieren, in welchem Umfang diese Praktiken existieren, sind die Ergebnisse von Forscherteams zu diesem Thema erschreckend.
Eine erste Studie, die 2017 in der renommierten Zeitschrift Nature erschien, weist darauf hin, dass von 19 Nahrungsergänzungsmitteln, die Reishi enthalten sollen, nur fünf tatsächlich ß-1,3/1,6-D-Glucane enthielten. Das Fehlen dieser pilzspezifischen Verbindung deutet darauf hin, dass fast 75 % der Produkte frei von ihnen sind.
Eine zweite Studie, die 2023 erschien, verglich die auf den Etiketten angegebenen Zusammensetzungen mit genetischen Analysen der Produkte. Diesmal stellten die Autoren fest, dass nur sechs der 19 Produkte eine Zusammensetzung hatten, die mit ihrem Etikett übereinstimmte.

PROBLEM NR. 3: FEHLENDE ERGEBNISSE FÜR DEN VERBRAUCHER

Das Schlimmste für die Branche – über den moralischen Schaden hinaus – ist der physische Schaden, den diese Praktiken bei den Verbrauchern verursachen. Es gilt als sicher, dass Produkte, die keine bioaktiven Pilzmoleküle enthalten, niemals die gewünschte Wirkung erzielen werden.
Darüber hinaus haben die Rechtsverletzer leider freie Hand, ihre minderwertigen Produkte weiterhin anzubieten, da die Hersteller nicht verpflichtet sind, den Regulierungsbehörden qualitative oder quantitative Analysen vorzulegen.

HIFAS DA TERRA: IHR VERTRAUENSWÜRDIGES UNTERNEHMEN

Kurzum, bei Hifas da Terra, dem Experten für Mykotherapie, stehen die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit unserer Produkte im Mittelpunkt. So stammen alle in unseren Produkten verwenden Vitalpilzstämme aus unserer eigenen Fongitech (Pilzstammbank). Jeder dieser Pilzstämme wird von unserem F&E&I-Team auf seine Eigenschaften in Bezug auf bioaktive Moleküle untersucht und ausgewählt, bevor er in die Zusammensetzung unserer Extrakte eingeht.

Um einen konstanten und reproduzierbaren Gehalt an Wirkstoffen in jeder Produktionscharge zu gewährleisten, sind alle unsere Extrakte standardisiert.
Somit kann durch die Standardisierung sichergestellt werden, dass die gesundheitsfördernde Wirkung des Nahrungsergänzungsmittels reproduzierbar ist. Um diese Qualität zu gewährleisten, führen wir während des gesamten Herstellungsprozesses bis zu drei Kontrollen durch.
Darüber hinaus ermöglicht die Standardisierung die Angabe einer detaillierten Zusammensetzung der bioaktiven Moleküle. Beispielsweise zeigt der Mico-Mix (standardisiertes Extraktkonzentrat aus Reishi, Shiitake und Maitake) die Menge an Lentinan und Grifolan, ß-Glucan und Triterpen in den Kapseln an.
Weitere Informationen zu unserem Qualitätssystem finden Sie auf unserer Qualitätsseite.
Mico Mix Inhalt
  • Machuca, C., Méndez-Martínez, Y., Reyes-Becerril, M., & Angulo, C. (2022). Yeast β-glucans as fish immunomodulators: A review. Animals: An Open Access Journal from MDPI, 12(16), 2154. https://doi.org/10.3390/ani12162154
  • Mirończuk-Chodakowska, I., Kujawowicz, K., & Witkowska, A. M. (2021). Beta-glucans from fungi: Biological and health-promoting potential in the COVID-19 pandemic era. Nutrients, 13(11), 3960. https://doi.org/10.3390/nu13113960
  • Risoli, S., Nali, C., Sarrocco, S., Cicero, A. F. G., Colletti, A., Bosco, F., Venturella, G., Gadaleta, A., Gargano, M. L., & Marcotuli, I. (2023). Mushroom-based supplements in Italy: Let’s open Pandora’s box. Nutrients, 15(3). https://doi.org/10.3390/nu15030776

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