Schopftintling 

Coprinus comatus

Schopf-Tintling (Coprinus comatus) - Lernen - Hifas da Terra

Wissenswertes über den Schopftintling

Weniger als Vitalpilz, sondern viel mehr als Wald- und Wiesenpilz ist der Schopftintling (Coprinus comatus) bekannt. Er gehört zu den fragileren champignonartigen Pilzen und ist auch unter den Bezeichnungen Mao Tou Gui San, Ji Tui Mo, Sasakure Hitoyotake oder auch als Spargelpilz bekannt.

Beschreibung

Die Pilzart der sogenannten Tintlinge ist zumeist sehr fragil, jedoch kann ihr Vertreter Coprinus comatus bis zu 30 cm groß und bis zu 6 cm breit werden. Es handelt sich um einen weißen, seltener leicht bräunlichen, Pilz, der im jungen Stadium einen eiförmigen Hut aufweist. Mit zunehmendem Alter wird dieser Hut zylindrisch und schließlich glockenförmig.

Neben dem Wiesenchampignon ist der Schopftintling ein zugleich essbarer und häufig anzutreffender Wiesenpilz. Der Pilz tritt in großen Gruppierungen auf und bildet nicht selten Hexenringe. Erfolgreiche Sammler können sich damit über eine reichhaltige Ernte freuen.

Besonders machen ihn seine lila-schwarzen Lamellen im Inneren der Pilzkappe und wie der Name Schopftintling richtig vermuten lässt, wurden diese aufgrund ihrer Farbintensität und Langlebigkeit früher zerstoßen und als Tinte verwendet. Gesammelte Pilze können zubereitet werden und sind trotz der lila-schwarzen Verfärbung des Gerichts schmackhaft.

Cordyceps Gekennzeichneter Ursprung aus Europa

Vorkommen und Kultivierung

Als sehr fragiler Lamellenpilz bevorzugt der Schopftintling die nördliche Halbkugel und insbesondere lehmige und stickstoffreiche Böden. Wild findet man ihn zumeist auf Weiden, Wiesen und Waldlichtungen. Er kann zwar verzehrt werden, ist jedoch so kurzlebig, dass dem Sammler zwischen Lese und Zubereitung nur ein Zeitfenster von wenigen Stunden zur Verfügung steht. Grund dafür ist die schnelle Bildung von Polyphenoloxidasen und weiteren Enzymen, die den Fruchtkörper abbauen und dabei die Tinte verstärkt freisetzen. Warum der Pilz dies tut, ist nicht bekannt – vermutet wird eine schnellere Sporenfreisetzung, da der Pilz an sonnigen Plätzen (Wiesen und Lichtungen) sehr exponiert ist und von Fressfeinden schnell erkannt wird.

Der Schopftintling lässt sich prinzipiell sehr leicht auf Kompost- oder Misthäufen züchten. Aufgrund seiner extremen Fragilität ist eine industrielle Kultivierung nur mit robusten Stämmen möglich. Diesen Schritt haben bisher nur wenige Produzenten in Europa gemeistert.

Diese robusten Stämme erlauben bei jungen Exemplaren eine Ernte und Trocknung ohne die bekannte Bildung von Tinte.

Kultivierung in Bioreaktoren

Exzellenz in Produktionssystemen

Eine der Forschungslinien von Hifas da Terra konzentriert sich auf die kontinuierliche Verbesserung der Kultivierung verschiedener Pilzarten in Bioreaktoren. Durch die Verwendung zertifizierter ökologischer Substrate und die Standardisierung der Qualität der Rohstoffe und Zutaten garantieren wir die ausgezeichnete Qualität des Endprodukts, das wir aus unseren Pilzen herstellen.

Unsere Produkte

Konzentrierte Wirkstoffe höchster Qualität

Inhaltsstoffe

Geschichte

Der Schopftintling war bereits im alten Rom als Fungi candidi bekannt und gelangte durch seine tragende Rolle in der Herstellung von Tinte zu Bekanntheit. Das Besondere an dieser „Pilztinte“ ist ihre extreme Langlebigkeit, was insbesondere Historikern bei der Untersuchung alter Dokumente von unschätzbarem Wert ist, da diese Tinte auch Jahrhunderte später noch gut lesbar ist. Grund für diese Langlebigkeit ist die geringe Reaktion mit Sauerstoff und Licht.

Verwendung

Der Schopftintling ist trotz seiner Kurzlebigkeit einen kulinarischen Ausflug wert. Am besten verzehrt man ihn direkt nach dem Sammeln, indem man ihn blanchiert oder goldbraun anbrät. Ältere Exemplare bilden unter Zugabe von Wasser die bekannte lila-schwarze Tinte, welche für eine Färbung des Gerichts verantwortlich ist, den Geschmack jedoch nicht verändert.

Es gibt auch schmackhafte Varianten, bei denen der Schopftintling sauer eingelegt wird. Der Name Spargelpilz rührt daher, dass er wie dieser zubereitet werden kann.

Diabetikern wird der Verzehr des Schopftintlings nur in geringen Mengen oder nur in Absprache mit ihrem Arzt oder Therapeuten empfohlen.

Fun Facts und Wissenswertes

Die lange kursierende Warnung, dass der Schopftintling in Verbindung mit dem Konsum von Alkohol zu Vergiftungserscheinungen führen kann, ist mittlerweile widerlegt. Dennoch hält sich diese Fehlaussage hartnäckig.

Seine lateinische Bezeichnung Coprinus comatus ist angelehnt an seine Substratpräferenz und die bekannten Lamellen: „Kopros“ bedeutet Mist oder Dung und „comatus“ steht für das Adjektiv „behaart“.

  • Prof. Dr. Dr. Jan Lelley: No fungi no future: Wie Pilze die Welt retten können (Deutsch) Taschenbuch – Springer; Auflage: 1. Aufl. 2018 (20. März 2018)

Pop up Newsletter