Beschreibung
Der Chaga (auch „Tschaga“), Inonotus obliquus, wird in Deutschland nicht nur „Schiefer Schillerporling“, sondern auch “Perle des Nordens” genannt. Es handelt sich um einen Baumpilz, der als Parasit viele Jahre in Symbiose mit seinem Wirt – einer geschwächten Birke – lebt. So kann es 20 bis 30 Jahre dauern, bis der Vitalpilz eine schwarze Knolle in der Größe eines Kinderkopfes ausbildet.
Interessanterweise handelt es sich bei diesem Gebilde nicht um den Fruchtkörper und bis heute ist sich die Forschung nicht einig, wozu diese Knolle genau dient. Der Pilzkörper (Sklerotium) selbst ist tiefer im Inneren des besetzten Birkenbaums zu finden.
Für diesen und die Knolle ist eine dunkelbraune Farbe charakteristisch, die auf seine hohe Melaninproduktion zurückzuführen ist. Melanin ist auch der braune Farbstoff, der menschliche Haut in der Sonne bräunen lässt.
Vorkommen und Kultivierung
In Nord- und Osteuropa, insbesondere in Sibirien, gibt es riesige Birkenbaumbestände. So verwundert es nicht, dass der „Schiefe Schillerporling“ gerade in diesen Breitengraden sehr weit verbreitet ist. Der Gesamtbestand des wilden Chaga-Pilzes wird auf mehrere Millionen Tonnen geschätzt. Auch in Deutschland ist er auf geschwächten Birkenbäumen anzutreffen.
Da er vorteilhafte Stoffe des Birkenbaums anreichert, besitzt er in der skandinavischen Naturheilkunde bereits seit vielen Jahrhunderten einen hohen Stellenwert.
Chaga ist einer der wenigen Vitalpilze, die noch nicht gezüchtet werden können. Aufgrund der langen Wachstumszeit von mehreren Jahrzehnten, besteht kein ernsthaftes wirtschaftliches Interesse an der künstlichen Kultivierung.
Dennoch gibt es bereits Züchtungsversuche als Myzel im Bioreaktor.
Bis heute gilt also das klassische Sammeln in den skandinavischen und sibirischen Birkenwäldern als die Hauptbezugsquelle für den Schiefen Schillerporling.
Es gibt regelrechte Familienunternehmen rund um das Ernten des Baumpilzes.