Chaga

Inonotus obliquus

Wissenswertes über den Chaga Hifas da Terra

Wissenswertes über den Chaga

Außerhalb von Osteuropa war der Chaga (Inonotus obliquus) lange Zeit so gut wie unbekannt. Es handelt sich um einen parasitär auf Birken lebenden Vitalpilz. Insbesondere in der russischen Medizin kennt man ihn allerdings bereits seit dem frühen Mittelalter und Pilzkundigen ist er ebenfalls unter den Namen Kabanoanatake oder „Schiefer Schillerporling“ geläufig.

Beschreibung

Der Chaga (auch „Tschaga“), Inonotus obliquus, wird in Deutschland nicht nur „Schiefer Schillerporling“, sondern auch “Perle des Nordens” genannt. Es handelt sich um einen Baumpilz, der als Parasit viele Jahre in Symbiose mit seinem Wirt – einer geschwächten Birke – lebt. So kann es 20 bis 30 Jahre dauern, bis der Vitalpilz eine schwarze Knolle in der Größe eines Kinderkopfes ausbildet.

Interessanterweise handelt es sich bei diesem Gebilde nicht um den Fruchtkörper und bis heute ist sich die Forschung nicht einig, wozu diese Knolle genau dient. Der Pilzkörper (Sklerotium) selbst ist tiefer im Inneren des besetzten Birkenbaums zu finden.

Für diesen und die Knolle ist eine dunkelbraune Farbe charakteristisch, die auf seine hohe Melaninproduktion zurückzuführen ist. Melanin ist auch der braune Farbstoff, der menschliche Haut in der Sonne bräunen lässt.

Chaga Gekennzeichneter Ursprung aus Europa

Vorkommen und Kultivierung

In Nord- und Osteuropa, insbesondere in Sibirien, gibt es riesige Birkenbaumbestände. So verwundert es nicht, dass der „Schiefe Schillerporling“ gerade in diesen Breitengraden sehr weit verbreitet ist. Der Gesamtbestand des wilden Chaga-Pilzes wird auf mehrere Millionen Tonnen geschätzt. Auch in Deutschland ist er auf geschwächten Birkenbäumen anzutreffen.

Da er vorteilhafte Stoffe des Birkenbaums anreichert, besitzt er in der skandinavischen Naturheilkunde bereits seit vielen Jahrhunderten einen hohen Stellenwert. 

Chaga ist einer der wenigen Vitalpilze, die noch nicht gezüchtet werden können. Aufgrund der langen Wachstumszeit von mehreren Jahrzehnten, besteht kein ernsthaftes wirtschaftliches Interesse an der künstlichen Kultivierung. 

Dennoch gibt es bereits Züchtungsversuche als Myzel im Bioreaktor.

Bis heute gilt also das klassische Sammeln in den skandinavischen und sibirischen Birkenwäldern als die Hauptbezugsquelle für den Schiefen Schillerporling. 

Es gibt regelrechte Familienunternehmen rund um das Ernten des Baumpilzes.

Kultivierung in Bioreaktoren

Exzellenz in Produktionssystemen

Eine der Forschungslinien von Hifas da Terra konzentriert sich auf die kontinuierliche Verbesserung der Kultivierung verschiedener Pilzarten in Bioreaktoren. Durch die Verwendung zertifizierter ökologischer Substrate und die Standardisierung der Qualität der Rohstoffe und Zutaten garantieren wir die ausgezeichnete Qualität des Endprodukts, das wir aus unseren Pilzen herstellen.

Unsere Produkte

Konzentrierte Wirkstoffe höchster Qualität

Inhaltsstoffe

Geschichte

Der Chaga nimmt in der osteuropäischen Kultur einen vergleichbar hohen Stellenwert ein, wie der Reishi in der ostasiatischen. Seit dem 11. Jahrhundert ist die medizinische Verwendung durch den Kiewer Großfürsten historisch belegt. Beginnend ab dem 15. Jahrhundert bis heute ist der Schiefe Schillerporling in der russischen Volksmedizin etabliert. 

Durch dessen ungebrochene Beliebtheit dringt das Wissen um die Wirkung des Chagas langsam auch nach Deutschland vor. Dadurch, dass es sich ausschließlich um Wildfunde handelt, ist insbesondere die Belastung durch radioaktive Strahlung ein bis heute ernstzunehmendes Thema, das bei Wildsammlung in Deutschland und Mitteleuropa beachtet werden sollte.

Verwendung

Der parasitäre Baumpilz eignet sich nicht als Speisepilz, aber ähnlich wie bei vielen anderen Vitalpilzen, lässt sich ein starker Sud und eine Tinktur herstellen. So kann man mithilfe des Pilz-Granulats einen schmackhaften und anregenden Chaga-Tee zubereiten.

Spannenderweise lässt sich das Chaga-Granulat mehrmals aufkochen, ohne an Geschmack zu verlieren. Somit ist es sehr ergiebig und es ist darauf hinzuweisen, dass durch die Verwendung als Tee lediglich die wasserlöslichen Wirkstoffe verfügbar gemacht werden.

Um wirklich das Maximum aus dem Schiefen Schillerporling herauszuholen, ist die Zubereitung einer Tinktur mithilfe von 70-prozentigem Alkohol eine gute Möglichkeit. Zwar erfordert dies etwas Geduld, jedoch nach etwa 2–4 Wochen hat der Alkohol dann auch die wasserunlöslichen Inhaltsstoffe herausgelöst.

Fun Facts und Wissenswertes

  • Es gibt sowohl eine Haupt- als auch eine Nebenfruchtform des Chagas, die sich optisch überhaupt nicht ähneln. 
  • Lange Zeit kannte man die ebenso wirksame Nebenfruchtform nicht, obwohl diese sehr häufig vorkommt. Hingegen die Hauptfruchtform des Chagas ist so selten, dass Pilzkundige auch vom „heiligen Gral der Mykologie“ reden, denn diese enthält etwa 3-4-mal mehr Betulinsäure und Melanin, als die schwarze Knolle.
  • Der Chaga kommt nicht nur in der Nahrungsergänzung, sondern auch in der Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz. So kann er nicht nur als Dünger und Wachstumsbeschleuniger verwendet werden, sondern bietet auch Schutz vor gewissen pflanzlichen Fäulniserkrankungen.
  • Überlieferungen zufolge nahm der Chaga einen hohen Stellenwert für Wahrsagerituale in der Kultur der Indianer ein, was ihm bis heute einen mystischen Beigeschmack verleiht.
  • Prof. Dr. Dr. Jan Lelley: No fungi no future: Wie Pilze die Welt retten können (Deutsch) Taschenbuch – Springer; Auflage: 1. Aufl. 2018 (20. März 2018)

Pop up Newsletter