Probiotika & Präbiotika: Wie lässt sich eine gesunde Darmflora aufbauen?

Wohlbefinden, Immunabwehr und erfolgreiches Gewichtsmanagement – die Liste der Vorteile einer intakten Darmflora ist lang! Während in früheren Zeiten angenommen wurde, dass der Darm lediglich für die Verdauung von Bedeutung ist, weiß man heute: Der Darm ist Dreh- und Angelpunkt für die Gesundheit des Menschen!

Demnach stellen sich immer mehr Menschen die Frage: Wie kann ich meine Darmflora aufbauen? Hierbei rücken Präbiotika und Probiotika in den Fokus, die für die Mikrobiota eine wichtige Rolle spielen.

Erfahren Sie jetzt, worin sich Präbiotika und Probiotika unterscheiden, und warum beide für das funktionale Gleichgewicht im Darm essentiell sind!

BEARBEITET VON KOMMUNIKATION. HIFAS DA TERRA 21/09/2032

Was ist die intestinale Mikrobiota?

Bevor Sie mehr über die Billionen von Mikroorganismen erfahren, die Ihren Darm besiedeln, sollten Sie den Begriff „intestinale Mikrobiota“ kennenlernen. Als intestinale Mikrobiota wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen in Ihrem Verdauungstrakt beschrieben. Umgangssprachlich ist auch von der Darmflora die Rede.

Den Großteil der in Ihrem Darm vorkommenden Mikroorganismen besteht aus Bakterien. Interessant ist, dass die Menge und Dichte der Mikroorganismen im Laufe des Verdauungsweges zunehmen. Bedeutet, dass der Dickdarm als Endstation für die Nahrungsverwertung die meisten Bakterien beherbergt.

Die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Auch wenn bis zu 1500 unterschiedliche Bakterienarten im Darm bekannt sind, verfügt jeder Mensch nur über bis zu 200 verschiedene Arten – stets in individueller Konstellation. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen, deren Darm nicht reichhaltig mit Bakterien besiedelt ist, vermehrt zu Adipositas, Insulinresistenz und Dyslipidämie neigen. (1)

Erwiesen ist, dass die Verdauungsflora sowohl eng mit dem Immunsystem als auch mit der Psyche verbunden ist. Den Beweis dafür liefert die Darm-Hirn-Achse, für deren Verbindung vor allem der Vagusnerv verantwortlich ist. (2)

Nicht lösliche Ballaststoffe und spezielle Darmbakterien sind wichtige Komponenten für das Gleichgewicht im Darm. Ist dies nicht gegeben, liegt eine Darmdysbiose vor, die mit einer Vielzahl von Krankheiten verbunden ist – darunter Reflux, Durchfall, Verstopfungen oder Gastritis.

Probiotikum vs. Präbiotikum – Definition, Funktion & Unterschiede

Bei einem Probiotikum handelt es sich um ein Nahrungsmittel, das gesunde lebende Organismen, Mikroben und Bakterien enthält. Hierbei kann es sich beispielsweise um Laktobazillen oder Bifidobakterien handeln. Probiotika bereichern die Darmflora also um neue Stämme nützlicher Mikroorganismen. Werden diese Lebensmittel in einem richtigen Maß in die tägliche Ernährung eingebunden, kann dies eine positive Wirkung auf die menschliche Mikrobiota haben.

Präbiotika hingegen sind unverdauliche Ballaststoffe, die das Wachstum der nützlichen Bakteriengemeinschaft in Ihrer Darmmikrobiota fördern. Präbiotika dienen den bereits im Darm existierenden Bakterien als Nahrung. Sie stimulieren ihr Wachstum selektiv und greifen somit in das bakterielle Ökosystem ein. 

Im Übrigen wusste man bereits 76 v. Chr. bereits um die Auswirkungen spezieller Lebensmittel auf die Mikrobiota. Damals war fermentierte Milch eines der ersten Nahrungsmittel, die zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt wurden.

Sie sehen also, dass sich Probiotika und Präbiotika optimal ergänzen. Beide zielen darauf ab, das Ökosystem der intestinalen Mikrobiota ins Gleichgewicht zu bringen.

Was sind präbiotische Lebensmittel?

Teller mit präbiotics

Aufgrund ihrer chemischen Beschaffenheit werden Präbiotika nicht im Dünndarm absorbiert. Dies hat den Vorteil, dass Präbiotika den Dickdarm erreichen, um ihre Funktionalitäten maximal entfalten zu können: die bakterielle Gemeinschaft im Darm ernähren!

Die unverdaulichen Ballaststoffe sind zum Beispiel in den folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Pilze
  • Honig
  • Zwiebeln
  • Spargel
  • Roggen
  • Artischocken
  • Chicorée

Darüber hinaus sind Präbiotika auch in den Nebenprodukten der aufgelisteten Nahrungsmittel enthalten – z. B. in Extrakten, die große Mengen dieser nicht löslichen Ballaststoffe enthalten.

Was sind probiotische Lebensmittel?

Vermutlich fällt Ihnen sofort ein Lebensmittel ein, das Probiotika enthält – Joghurt! Genauer genommen handelt es sich bei Naturjoghurt um eine der besten Quellen für probiotische Bakterien. Aber auch Kefir, Sauerkraut und Kombucha liefern Ihnen Probiotika.

Präbiotika und ihre Auswirkungen auf das Immunsystem

Wussten Sie, dass sich in Ihrem Darm der Großteil aller Immunzellen Ihres Körpers befindet? Aber damit nicht genug, denn im Darm ist nicht nur die größte Fraktion des menschlichen Immunsystems ansässig, sondern auch die komplexeste. Aus diesem Grund ist der Darm ein wichtiger Teil des Immunsystems

Die Oberflächenauskleidung des Darms – die Darmschleimhaut – wird stetig mit pathogenen und nicht-pathogenen Erregern bzw. Substanzen konfrontiert. Während es sich bei der pathogenen Fraktion um krankheitsverursachende Erreger handelt, regt die nicht-pathogene Fraktion das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern an.

Hericium-Hifas

Polysaccharide & Oligosaccharide – die am besten erforschten Präbiotika

Auf der Suche nach geeigneten Präbiotika werden Ihnen unter anderem die Begriffe Polysaccharide und Oligosaccharide begegnen. Generell werden Verbindungen vieler Monosaccharide (Einfachzucker) als Polysaccharide (Vielfachzucker) bezeichnet. Unter Oligosacchariden werden hingegen Vielfachzucker mit einer begrenzten Größe verstanden (3-10 Zuckermoleküle). Der Unterschied besteht in der Länge ihrer Molekülketten.

Polysaccharide und Oligosaccharide zählen zu den Präbiotika – darunter Inulin, Frukro-Oligosaccharide (FOS) und Galakto-Oligosaccharide (GOS). Inulin und FOS sind in zahlreichen Lebensmitteln enthalten, die wir Ihnen unter dem Punkt „Was sind präbiotische Lebensmittel?“ aufgelistet haben. Hier finden Sie auch Pilze – unter anderem den Hericum erinaceus (Löwenmähne).

Er enthält nicht nur Polysaccharide, sondern auch viel Protein und wichtige Mineralien (u. a. Selen, Germanium und Zink). Aufgrund der in ihm enthaltenen Beta-Glucane, Hericenone, Erinacine, Ergothionein und Lovastatin und weiteren Stoffen gilt als Speise- und Vitalpilz! 

Die Löwenmähne enthält zudem Chitin und eben nicht lösliche Ballaststoffe, die zum Gleichgewicht der intestinalen Mikrobiota beitragen können. Erinacine und Hericenone sind für die Darm-Hirn-Achse von Bedeutung, da sie als Vorläufer des Nervenwachstumsfaktors (NGF) untersucht werden. NGF spielt bei der Regeneration von Nerven- und Verdauungsgewebe eine Rolle.

Hifas-Microbiota Flasche und Kapseln

Natürliches Nahrungsergänzungsmittel in Kapseln mit Bio-Extrakten und Pulvern aus Reishi, Löwenmähne, Pleurotus und Shiitake.

Zu Hifas Microbiota

Fazit: Präbiotika & Probiotika sind für eine gesunde & funktionierende Mikrobiota essentiell

Der Darm zählt zu den wichtigsten Organen des Menschen. Er ist nicht nur verantwortlich für eine reibungslose Verdauung und effiziente Nährstoffaufnahme, sondern spielt auch für das Wohlbefinden, das Gewichtsmanagement und die Immunabwehr eine wichtige Rolle. Gründe bestehen also mehr als genug, die Darmgesundheit im Auge zu behalten. 

Eine Dysbiose in der Darmflora liegt vor, wenn das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört ist. In diesem Fall dominieren die „schlechten Bakterien“ über die „nützlichen Bakterien“. Dieser Zustand kann die Immunabwehr schwächen und die Entstehung von Krankheiten begünstigen. Mit einer darmfreundlichen Ernährung – prä- und probiotischen Diät – können Sie dabei helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die „nützlichen Darmbakterien“ zu stärken. Hierbei spielen Präbiotika und Probiotika eine wichtige Rolle. Während probiotische Lebensmittel nützliche Mikroorganismen für ihren Darm beinhalten, sorgen sie durch Präbiotika dafür, dass diese auch richtig ernährt werden.

  • Emmanuelle Le Chatelier, Trine Nielsen, Junjie Qin, Edi Prifti, Falk Hildebrand, Gwen Falony, Mathieu Almeida, Manimozhiyan Arumugam, Jean-Michel Batto, Sean Kennedy, Pierre Leonard, Junhua Li, Kristoffer Burgdorf, Niels Grarup, Torben Jørgensen, Ivan Brandslund, Henrik Bjørn Nielsen, Agnieszka S Juncker, Marcelo Bertalan, Florence Levenez, Nicolas Pons, Simon Rasmussen, Shinichi Sunagawa, Julien Tap, Sebastian Tims, Erwin G Zoetendal, Søren Brunak, Karine Clément, Joël Doré, Michiel Kleerebezem, Karsten Kristiansen, Pierre Renault, Thomas Sicheritz-Ponten, Willem M de Vos, Jean-Daniel Zucker, Jeroen Raes, Torben Hansen, MetaHIT consortium; Peer Bork, Jun Wang, S Dusko Ehrlich, Oluf Pedersen, NCBI, „Richness of human gut microbiome correlates with metabolic markers“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23985870/, letzter Zugriff am 19.10.2022
  • Brigitte M González Olmo, Michael J Butler, Ruth M Barrientos, NCBI, „Evolution of the Human Diet and Its Impact on Gut Microbiota, Immune Responses, and Brain Health“, unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33435203/, letzter Zugriff am 19.10.2022

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