Die meisten Vitalpilze sind aus der Traditionell Chinesischen Medizin oder der sibirischen Volksmedizin bekannt. Doch wachsen Vitalpilze nur in Asien? Mit dieser Frage wollen wir uns im Folgenden näher auseinandersetzen.
Vitalpilze aus aller Welt
Der Begriff „Vitalpilz“ ist rechtlich nicht geschützt. Daraus folgt, dass theoretisch jeder Pilz, der essbar ist, das Etikett „Vitalpilz“ erhalten kann. Auf unserem Planeten existieren etwa 1000 unterschiedliche essbare Pilzarten, aber in der Praxis werden letztlich nur 12–20 davon unten den Begriff „Vitalpilz“ verstanden.
Diese Pilze kommen in nahezu allen Breiten- und Längengraden und darüber hinaus in fast allen Klimazonen vor. Einige dieser Vitalpilze benötigen Wärme, um zu wachsen, und gedeihen deswegen ausgesprochen gut in den Tropen. Andere bevorzugen die gemäßigten Laub- und Mischwälder Europas und Zentralasiens.
Eines wissen wir sicher: Vitalpilze wachsen nicht nur in Asien, sondern weltweit.
Zwar sind die meisten Pilze aus der Traditionell Chinesischen Medizin bekannt, aber das heißt nicht automatisch, dass ihr Vorkommen auf Asien beschränkt ist.
Unterziehen wir die verschiedenen Pilze einer eingehenderen Betrachtung.
GESCHRIEBEN VON ESTEBAN SINDE STOMPEL, PhD. 27/04/2020 BEARBEITET VON KOMMUNIKATION HIFAS DA TERRA
Wo wachsen Vitalpilze?
Wo wachsen Vitalpilze? Wachsen sie auch in Deutschland?
Konzentrieren wir uns einmal auf die wichtigsten zwölf Vitalpilze, über deren Wirksamkeit sich Experten einig sind:
- Reishi
- Cordyceps
- Igelstachelbart
- Shiitake
- Maitake
- Judasohr
- Mandelpilz
- Schopftintling
- Chaga
- Eichhase
- Austernpilz
- Schmetterlingstramete
Reishi
Der Reishi (Ganoderma lucidum) heißt hierzulande „Glänzender Lackporling“. Im Kontext der Chinesischen Medizin ist er von überaus großem Wert. In Deutschland wächst er auf alten Baumstümpfen und ist aufgrund seiner verschiedenen Farben leicht von anderen Baumpilzen zu unterscheiden. Er bevorzugt insbesondere tote Laubhölzer in schattigen Ecken.
Der „König der Vitalpilze“ ist in Deutschland häufiger zu finden, als von den meisten angenommen wird.
Cordyceps
Der Raupenpilz (Cordyceps sinensis) kommt in der freien Natur lediglich in den Hochebenen des Himalajas auf 3000 bis 5000 m Höhe vor. So in China, Bhutan, Tibet und Nepal.
Er wird dort seit Jahrhunderten unter größter Mühe und Inkaufnahme einiger Gefahren von professionellen Sammlern geerntet und für viel Geld verkauft. Zu finden ist er ausschließlich dort.
Ein enger Verwandter, die Puppenkernkeule (Cordyceps militaris), weist große Ähnlichkeit mit ihm auf. Sie wächst ebenfalls in Insektenlarven heran, die sterben und sich in die Erde graben, sodass der Fruchtkörper später oberirdisch wächst. Die Puppenkernkeule ist auch in deutschen Wäldern heimisch, kommt jedoch nur selten vor.
Was die Inhaltsstoffe betrifft, steht sie dem Cordyceps sinensis in nichts nach.
Igelstachelbart
In Frankreich steht der Igelstachelbart (Löwenmähne) unter Naturschutz und darf nicht geerntet werden. Anders verhält es sich in Deutschland: Zwar ist er in freier Wildbahn nur selten zu finden, aber es ist erlaubt, ihn zu ernten.
Auf Gourmetmärkten und im Großmarkt ist er gelegentlich im getrockneten Zustand zu erwerben, wenn auch zu einem hohen Preis. In alten Asthöhlen von Laubbäumen gedeiht er besonders gut.
Maitake
Hierzulande heißt der Maitake (der „tanzende Pilz“) auch Klapperschwamm. Gelegentlich kommt er auf Totholz in offenen und warmen Laub- und Mischwäldern vor. Sollten Sie zu den denjenigen gehören, die ein wildes Exemplar entdecken, können Sie sich äußerst glücklich schätzen, denn ein einzelnes Exemplar wiegt in der Regel 5–10 kg.
Chaga
Der Chaga ist hierzulande als „Schiefer Schillerporling“ bekannt und ein typischer Birkenparasit. Er befällt kränkelnde Birken, ernährt sich von ihnen und führt innerhalb von 20 bis 30 Jahren zum Tod der Birke.
In alten Birkenbeständen ist er auch in Deutschland wild zu finden. Nicht selten erreichen die Exemplare die Größe eines Handballs.
In Skandinavien und Sibirien existieren ausgedehnte Birkenwälder. Dort gibt es traditionelle Pilzsammler-Familien, die sich auf das Sammeln dieses Pilzes spezialisiert haben.
Judasohr
Das Judasohr ist ein enger Verwandter der Chinesischen Morchel, mit der Sie vielleicht durch die chinesischen „Zehn Köstlichkeiten“ vertraut sind.
Das Judasohr ist im Herbst, Winter und Frühjahr auf toten Laubhölzern zu finden. Zu erkennen ist es an seiner charakteristischen Form, die einem Ohr ähnelt, sowie seiner blass gelben bis orangen Farbe. Es gedeiht insbesondere auf Holunderhölzern.
Schmetterlingstramete
Es handelt sich hierbei um einen eher seltenen, aber sehr begehrten Baumpilz. Kleine Exemplare wachsen meist in feuchten, dunkleren Nadelwäldern. Große Exemplare, die bis zu 40 kg schwer werden können, sind jedoch selten geworden und ausschließlich in Primärwäldern und Naturschutzgebieten zu finden.
Auch die Schmetterlingstramete kommt in Deutschland häufiger vor und ist durch ihre Farbenpracht schnell als solche zu erkennen. In Europa ist sie aufgrund der Novel Food-Verordnung nicht als Lebensmittel zugelassen.
Eichhase
Ähnlich wie der Maitake ist auch der Eichhase in deutschen Wäldern sehr selten zu finden, aber theoretisch liegt ein Fund im Bereich des Möglichen.
Genau wie der Maitake versteckt er sich gerne unter Laub, wodurch er gut getarnt ist. Ein Exemplar wird bis zu 10 kg schwer und tritt außerdem nur selten allein auf. Sie sind gut beraten, wenn Sie in offenen und lichtdurchfluteten Laubwäldern die Augen offenhalten.
Austernpilz
Der Austernseitling ist in Deutschland ein verbreiteter und typischer Pilz, der auf Laubhölzern (meist am Stamm) vorkommt und besonders im Winter aktiv wächst. Anders als kultivierte Exemplare sehen Wildfunde nicht sonderlich schön aus, sind rein vom Geschmack her aber mindestens genauso gut.
Fazit – Vitalpilze auch in Deutschland
Zwar sind die meisten Vitalpilze aus der Chinesischen Medizin, dem Ayurveda oder der sibirischen Volksmedizin bekannt, aber die meisten wachsen auch in Deutschland. Sie tragen lediglich eine andere Bezeichnung und sehen etwas anders aus. Ausnahmen bilden der Mandelpilz, der Shiitake und der Cordyceps.
Bei wildwachsenden Pilzen sollte in Deutschland immer die Umweltbelastung berücksichtigt werden. Nicht alle Regionen in Deutschland sind frei von Umweltgiften und radioaktiver Belastung.
Meist ist es ratsamer, streng kontrolliert kultivierte Vitalpilze, frisch oder getrocknet, zu kaufen, als sie wild zu sammeln. Zumal die Wildsammlung eine gewisse Fachexpertise erfordert, damit nicht versehentlich der falsche Pilz gesammelt wird.
Wenn Sie über genug Kenntnisse verfügen, Übung haben und einen guten Pilzführer bei sich tragen, bleibt nur noch eines zu sagen übrig: viel Erfolg!
Übrigens: Die Vitalpilze von Hifas da Terra werden überwiegend in Spanien unter kontrollierten biologischen Bedingungen angebaut und verarbeitet. Dazu werden die effektivsten Pilzstämme der Welt zusammengetragen und kultiviert – schauen Sie gerne in unserem Webshop vorbei und informieren sich über unsere hochwertigen Dual-Extrakte!
Warnung: Bitte überlassen Sie das Sammeln erfahrenen Mykologen und Pilzexperten. Wenn Sie keinen Sachkundigen kennen, beschränken Sie sich bitte auf die Ware, die im freien Handel zu erwerben ist. Falsche Pilze können schwere bis tödliche Vergiftungen verursachen.
- Prof. Dr. Dr. Jan Lelley: No fungi no future: Wie Pilze die Welt retten können (Deutsch) Taschenbuch – Springer; Auflage: 1. Aufl. 2018 (20. März 2018)