7 Tipps bei Allergien

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Stoffe, die eigentlich harmlos sind. Nur wenige Allergien lassen sich ursächlich behandeln. Umso wichtiger ist es, der Entstehung von Allergien vorzubeugen.

Falls Sie auch zu den 15% der Deutschen gehören, die unter Allergien leiden, finden Sie hier 7 hilfreiche Tipps, die Ihnen das Leben leichter machen.

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BEARBEITET VON KOMMUNIKATION HIFAS DA TERRA 04.04.2023

1. Vermeiden Sie Allergene – Heuschnupfen

Wenn Sie bereits wissen, auf was Sie allergisch reagieren, ist die beste Strategie, das Allergen zu vermeiden. Pollenflugkalender gibt es bei den meisten Wetterdiensten und als App für das Handy. Dank dieser genauen Vorhersagen können Sie Ihren Tagesablauf ein wenig besser auf das Geschehen draußen anpassen. Versuchen Sie z.B. Ihre Joggingrunde nicht in Zeiten der höchsten Pollenwerte am Tag zu legen. Der Pollenflug unterscheidet sich allerdings von verschiedenen Lebensräumen: Auf dem Land ist die Belastung morgens am stärksten, in der Stadt eher am Abend. 

Der Merksatz lautet: Die Pollen steigen morgens in den Bus ein und kommen abends in der Stadt an.

Bedenken Sie dies auch beim Lüften! Stoßlüften ist auf jeden Fall besser als Dauerlüften, da Sie eine bessere Kontrolle haben. Je nach Wohnort kann es sich daher eignen, erst morgens durchlüften oder vorzugsweise nur abends zu lüften. 

Weitere Tipps:

  • Lassen Sie in der Autolüftung einen Pollenfilter einbauen.
  • Trocknen Sie die Wäsche möglichst nicht im Freien, Pollen können in den Textilien haften bleiben.
  • Wechseln und lagern Sie Ihre Tageskleidung nicht im Schlafzimmer, um anhaftende Pollen nicht weiter zu verteilen.
  • Das Fenster nachts nicht offen lassen, um Pollen im Schlafzimmer zu vermeiden.
  • Abends immer Haar waschen! Pollen haften auch dort und würden sonst im Schlaf weiter belasten.
  • Sonnenbrillen können auch bei Heuschnupfen sinnvoll sein. Durch die Gläser wird der Luftstrom zu den Augen verändert und es gelangen insgesamt weniger Partikel in die Augen.
  • Trinken Sie genug. 1,5 Liter sollten am Tage zugeführt werden, um die Schleimhäute ausreichend zu befeuchten und damit ihre Schutzfunktion aufrechtzuerhalten.
  • Rauchen schädigt die Flimmerhärchen in den Atemwegen und kann sich daher negativ auf Heuschnupfen auswirken. Dies gilt genauso für passives Rauchen! Falls Sie das Rauchen noch nicht aufgeben könnten, könnte das ein weiterer guter Grund sein.

2. Kreuzallergien kennen und meiden

Allergische Reaktionen werden in der Regel durch Proteine verursacht, die mit den eigenen Körperzellen reagieren. Verwandte Eiweiße können sogenannte Kreuzreaktionen hervorrufen. So können Pollenallergiker auch auf manche Obstsorten reagieren und umgekehrt. Auch Hautreaktionen und Magen-Darm-Reaktionen können ausgelöst werden.  klassischen Kreuzallergien sind:

  • Arnika und Kamille bei Beifuß-Allergie
  • Birkenpollen und Äpfel und Birnen

Allerdings müssen solche Reaktionen nicht bei jedem Menschen auftreten! Und ein weitere Fakt: Je roher ein Lebensmittel ist, desto eher kann eine allergische Reaktion auftreten! Die Proteine werden durch das Zubereiten meistens denaturiert, so dass die Allergiegefahr reduziert wird. So kann z.B. Apfelsaft verträglich sein, frische Äpfel aber nicht. 

3. Thema Hausstaub

Hausstauballergiker sind in der Regel nicht auf den Staub selbst allergisch, sondern auf den Kot der Hausstaubmilbe. Hier ein paar Tipps zum Reduzieren von Hausstaub:

  • Milben reduzieren (diese kommen ganz natürlich in unseren Textilien und Betten vor): Produkte aus der Apotheke können auf Polster und Bettzeug angewendet werden und töten vorhandene Milben ab.
  • Regelmäßig Staubsaugen, am besten täglich. Dadurch reduziert sich nicht nur die Staubmenge, sondern auch alles, was darin vorhanden ist. Manche Hersteller bieten auch Allergiefilter an, das macht das Saugen noch effektiver.
  • Regelmäßig Lüften: Besonders das Schlafzimmer sollte täglich gründlich gelüftet werden. Ind er Nacht verliert der Mensch bis zu 2 Liter Wasser durch Schweiß und Atemluft! Diese Feuchtigkeit sollte aus der Wohnung und den Textilien raus! Das gründliche Schütteln des Bettzeugs lüftet dieses ebenfalls gut durch und lässt Feuchtigkeit verschwinden.
  • Mit Schlafanzug ins Bett: Durch die Extraschicht an Kleidung rieseln Hautschuppen (die Leibspeise der Milben) nicht direkt in die Matratze und Bettdecke, sondern sammeln sich im Pyjama. Dies kann die Population der Milben eindämmen.
  • Waschen Sie Bettwäsche und Schlafwäsche bei mindestens 60 °C.
  • Kuscheltiere und extra Kissen nach Möglichkeit reduzieren, da sie Staub und Milben nur unnötig anlagern.

4. Schimmelpilzallergie: Lüften und Trocknen

Schimmelpilze kommen überall in der Natur und in unseren Häusern vor. Ihre Sporen werden in der Atemluft wahrgenommen und können eine Art Heuschnupfen auslösen. Die Symptome sind meistens jedoch weniger stark ausgeprägt, sodass eine gezielte Ursachenfindung oft lange dauern kann. Zwischen Juni und November ist die Belastung mit Schimmelpilzsporen am höchsten.

  • Regelmäßiges Stoßlüften reduziert Feuchtigkeit in den Wohnräumen.
  • Sog. “Feuchtigkeitsfallen” wie nasse Handtücher im Badezimmer sollten entfernt werden. Besonders bei innenliegende Bädern ist eine gute Kontrolle und Lüftung wichtig, da Feuchtigkeit durch fehlende Fenster schlechter abgeleitet werden kann.
  • Biomüll regelmäßig leeren und reinigen. Schimmelhemmende Zusätze wie Tonerde oder Zitrusöle können dem Müll zugeführt werden.
  • Staunässe bei Zimmerpflanzen vermeiden. Das tut nicht nur den Pflanzen gut, sondern kann auch Schimmelbildung in den Pflanztöpfen vorbeugen.
  • Kreuzreaktionen vermeiden und beobachten: Dazu gehören Schimmelkäse, aber auch manche Antibiotika. Informieren Sie Ihren Arzt über die Allergie (Penicillin wird aus Schimmelpilzen gewonnen und ist ein sehr potentes und sicheres Antibiotikum, allerdings sollte es bei allergischen Reaktionen auf Penicillin oder andere Schimmelpilze unbedingt vermieden werden)

5. Renovierung gefällig?

Allergiker sollten natürlich nicht in einer sterilen Umgebung und über hygienisch leben. Natürliche Substanzen bieten dem Immunsystem ein konstanten Training und das ist wichtig. Dennoch sollte man versuchen, ein gutes Maß an positiven Stress für das Immunsystem und dennoch möglichst geringe Allergenbelastung aufzubauen.

  • Formaldehyd ist eine Substanz, die allergenisierendes Potenzial hat. Versuchen Sie Möbel aus Spanplatten zu vermeiden, da diese oft Formaldehyd ausgasen
  • Wenn Sie renovieren, machen Sie dies am besten im Sommer, da Sie hier besser lüften können. Somit können Schadstoffe aus Baumaterialien schneller loswerden.
  • Materialien und Produkte, die als allergikerfreundlich gekennzeichnet sind, sind zu bevorzugen. Achtung: ökologisch und natürlich ist nicht gleich allergiearm! Ätherische Öle haben zum Beispiel ein hohes Allergiepotenzial.
  • Wenn Sie Zimmerpflanzen und Gartenpflanzen haben, achten Sie auf nicht blühende Arten, um Pollenflug zu vermeiden.
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6. “Etagenwechsel” im Körper

Der sog. Etagenwechsel bezeichnet das Wandern der Symptome von einem Bereich des Körpers in den Andere. Zum Beispiel können Heuschnupfen-Beschwerden vornehmlich in den oberen Atemwegen wie  der Nase und dem Rachen auftreten und sich langsam tiefer in die Lunge vorarbeiten. Ein solcher “Etagenwechsel” sollte frühzeitig erkannt werden, um Folgebeschwerden wie das Allergische Asthma vorzubeugen. Jede Allergie stellt eine chronische Entzündung dar und belastet die betroffenen Gewebe! Ein Übergreifen dieser Entzündungen auf benachbarte Gewebe sollte daher bestmöglich vermieden werden.

  • Wenn zum typischen Augenjucken und Naselaufen noch Räusperzwang, Hustenreiz und Kurzatmigkeit kommt, sollte ein Arzt aufgesucht werden!
  • Atembeschwerden und ein Abfall der sportlichen Leistung kann ebenfalls ein Anzeichen sein
  • Wenn sich die Beschwerden in kurzer Zeit sehr stark verschlechtern kann dies ein Warnzeichen sein

7. Schützen Sie Ihre Barrieren

Allergen und andere schädliche Stoffe können über verschiedene Wege in den Körper gelangen. Alles, was unser Barrier nach draußen ist, muss uns vor Allergenen schützen. Daher ist eine gute Pflege dieser Barrieren unerlässlich um langfristig entspannter durch den Alltag zu gehen

zu diesen Barrieren gehören:

  • Haut: Sie ist immer in Kontakt mit der Außenwelt und besonders Duftstoffe und Pollen kommen mit ihr in Kontakt. Eine gute und regelmäßig angewendete Hautpflegecreme ohne Parfüm und milde Duschprodukte halten die Hautbarriere intakt oder bauen sie noch zusätzlich auf. Dadurch haben Eindringlinge schlechtere Karten und wir mehr Ruhe.
  • Schleimhaut: Die Schleimhäute sind in den Atemwegen, den Augen, dem Magen-Darm-Trakt und dem Intimbereich der äußeren Welt ausgesetzt. Im Gegensatz zu unserer Haut hat die Schleimhaut keine Hornschicht und ist dadurch empfindlicher. Durch eine gute Flüssigkeitszufuhr und eine intakte Darmflora können Schleimhäute gestärkt werden. Das Nutzen von befeuchtenden Augentropfen und Nasensprays kann ebenfalls helfen.
  • Bronchien: Die Bronchien sind ebenfalls ständig im Kontakt mit der Außenwelt durch die Luft, die wir atmen. regelmäßiges Lüften, generell frische Luft und eine geeignete Befeuchtung durch Inhalationen können die Atemwege stabilisieren.
  • Mentale Barriere: Auch unsere Seele ist ständig im Kontakt zur Außenwelt. Wer viel Stress hat, kann häufiger an Allergien leiden. Das Immunsystem wird dadurch zusätzlich belastet. Achten Sie daher auch auf eine mentale Pflege und versuchen Sie, Stress zu reduzieren und sich Entspannungstechniken wie Meditation oder Sport anzueignen.

8. fazit

So wie auch Superman sein Kryptonit hat, haben manche von uns Allergien. Vermeiden Sie Ihr persönliches Kryptonit so gut es geht und achten Sie auf Ihren Körper. Eine gesunde Lebensweise und ein paar einfache Änderungen im Alltag können einen bedeutenden Unterschied für Sie machen.

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