Symbiose – die Liebe der Pilze

Was ist Symbiose – die Liebe der pilze?

Symbiose bezeichnet das Zusammenleben von Individuen verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen bzw. in gegenseitiger Abhängigkeit. Klingt erstmal ziemlich unromantisch. 

Für Pilze heißt das, es geht ihnen besser, wenn sie mit Pflanzen oder Tieren verbunden leben und umgekehrt. Es kann sogar so weit gehen, dass ein gesundes Überleben ohne den anderen nicht möglich ist. 

BEARBEITET VON KOMMUNIKATION HIFAS DA TERRA 10.02.2023

Mädchen mit Pilz

Pilze übernehmen viele Aufgaben in diversen Ökosystemen. In Wäldern leben sie meist mit Bäumen zusammen und unterstützen ihre Wasserversorgung. Zusätzlich halten sie Schädlinge fern und übernehmen einen Großteil der Kommunikation über elektromagnetische Impulse, die durch das Wurzelgeflecht geleitet werden. Außerdem verwerten sie totes Material und bringen es zurück in den Nahrungskreislauf.

Zum Dank erhalten sie Zuckerverbindungen als Nährstoffe, einen Platz zum Leben, optimale Bedingungen von Temperatur und Feuchtigkeit und vieles mehr. 

Sie sehen also: Pilze und Pflanzen sind ein eingespieltes Team und diese Beziehung reicht über Jahrmillionen zurück und entwickelt sich auch heute noch stetig weiter.

WIE PILZE DANKE SYMBIOSE DIE WELT EROBERTEN

Der Planet Erde bestand in seinen Anfängen vor allem aus Stein. Keine atembare Atmosphäre, kein trinkbares Wasser, kein Leben. 

In sehr langsamen Prozessen entwickelten sich erste einzellige Organismen, welche sogar Mineralien verdauen konnten um aus ihnen Energie zu gewinnen. Somit waren das die ersten Zellen, die lebten und sich entwickeln konnten. Diese Organismen waren die Vorläufer von Pilzen und Bakterien und in der Lage, den steinigen, kargen Planeten in etwas urbares und lebenswertes zu verwandeln. Nur weil sie diese Vorarbeit leisteten konnten sich Pflanzen an Land entwickeln und die Atmosphäre gesäubert und atembar gemacht werden. Somit war der Grundstein für weitere Lebewesen gelegt.

reishi lackporling

Menschen und Pilze

Auf unserer Haut und unserem Darm leben sehr viele Mikroorganismen, darunter auch Pilze, die lebenswichtige Aufgaben für uns übernehmen. Dazu gehören die Aufrechterhaltung unserer äußeren Barriere von Haut- und Darmflora (ja, auch der Darm ist medizinisch betrachtet Außen), die Aufspaltung von Makronährstoffen und dadurch leichtere Verdauung, das stetige Training für unser Immunsystem und auch die Produktion von wichtigen Substanzen, die unsere Gesundheit regulieren könne. Daher sind auch wir ohne unsere Mikroben-Partner nicht überlebensfähig.

Dass Menschen Pilze konsumieren und die darin enthaltenen Stoffe nutzen, beweisen Funde aus der Steinzeit. Zum Beispiel der Eismann Ötzi, der einen versteinerten Polyporus umbelllatus bei sich trug. Außerdem gibt es antike Aufzeichnung von griechischen Heilern, die Pilze zur Wundversorgung einsetzten. Aus Südamerika gibt es Fund von altertümlichen Statuen, die Pilze darstellen und als Gottheiten verehrt wurden. Und in Asien war der Reishi lange Zeit nur der kaiserlichen Familie vorbehalten. Zusätzlich wurde in den Hochebenen Tibets der Cordyceps-Pilze seit jeher als Kostbarkeit gehandelt und ähnlich wie dem schwarzen Trüffel aphrodisierende Fähigkeiten zugesprochen, was die Preise und Nachfrage schon damals in die Höhe trieb.

Im Mittelalter ging viel Wissen über Naturstoffe verloren, es gibt einige Aufzeichnungen von Hildegard von Bingen, die in ihren Schriften über Kräuterkunde auch einige Pilze aufführt, aber eine breite Anwendung und Kultur der Pilze, wie sie in anderen Teilen der Welt existiert ist in Europa verloren gegangen.

Lagerung Heiricium

Warum wir Pilze lieben sollten

Als Alexander Flemming durch zufall das Penicillin entdeckte rückten Pilze erneut ins Rampenlicht. Seitdem sind Pilze für die Pharmaindustrie eine Quelle neuer Moleküle für verschiedenste Erkankungen.

 Aber nicht nur da könnten Pilze der Schlüssel zu vielen Fragestellungen sein:

  • Die Erforschung von psilocybinhaltigen Pilzen und die daraus resultierenden Erkenntnisse über das Menschliche Bewusstsein hefen uns unser Sein und besser zu verstehen. Außerdem gewinnen wir wichtige Erkenntnisse für die Therapien verschiedener seelischer Erkrankungen.
  • Pilze als Verwerter von Plastikmüll und Erdöl- Verschmutzungen einzusetzen wurde bereits bei Tankerunglücken untersucht. Weil sie in der Lage sind diese gifitgen Materialien zu verdauen können sie eine Lösung für wachsende Umweltprobleme sein.
  • Der großflächige, kosten- und ressourcenschonende Anbau von Pilzen macht sie zu sehr interessanten Kandidaten um globale Ernährungsstrategien zu verfolgen. Indem sie als vegane Proteinquelle fungieren könnten sie eine Alernative zu Insekten werden.

Pilze werden immer beliebter und faszinieren viele Menschen durch ihre Schönheit und Vielfalt. Vor allem aber können sie einen Beitrag zu einem nachhaltigen und gesunden Ökosystem leisten. Dies gilt auch für unser menschliches individuelles Ökosystem.

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