Wie teuer dürfen Pilzextrakte sein?

Vitalpilze gehören zu den vielversprechendsten Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt. Reishi, Cordyceps, Chaga und Co. gewinnen zunehmend an Popularität. Problematisch ist, dass es kaum ein Gebiet gibt, indem so unwissenschaftlich gearbeitet und an der Qualität gespart wird, wie im Sektor der Nahrungsergänzungsmittel. Viel hat mit Marketing und Preiskampf zu tun. Die Frage lautet also: Wie teuer dürfen Pilzextrakte sein? Welcher Preis ist angemessen? Welcher ist zu hoch, welcher zu niedrig?

Wie kommt der Preis bei Pilzextrakten zustande?

Es gibt verschiedene Arten von Nahrungsergänzungsmitteln, die alle ihre Besonderheiten aufweisen.

Einige sind relativ preiswert, sodass die Ausgaben pro Tag den Centbereich nicht überschreiten. Das gilt insbesondere für Basis-Vitalstoffe wie Vitamine, Magnesium und Kreatin.

Esteban Sinde Stompel, CSO Hifas da Terra

GESCHRIEBEN VON ESTEBAN SINDE STOMPEL, PhD. 20/04/2020 BEARBEITET VON KOMMUNIKATION HIFAS DA TERRA

Kostenintensiver wird es im Fall von schwer zu produzierenden Nähr- und Vitalstoffen sowie bei Extrakten. Besonders Extrakte lassen sich, anders als synthetische Vitamine, nicht einfach im großindustriellen Maßstab herstellen, weil sie auf biologischen Organismen (Pflanzen oder Pilzen) beruhen, die zunächst wachsen müssen, um anschließend geerntet und verarbeitet zu werden. Die Lieferketten sind länger, der Verarbeitungsprozess langwieriger und aus technischer Perspektive teilweise deutlich anspruchsvoller.

Aus diesem Grund sind vor allem Extrakte im Vergleich zu anderen Nahrungsergänzungsmittel teurer.

Doch auch hier bestehen große Unterschiede:

Pflanzliche Extrakte sind oft günstiger als Pilzextrakte, da Pflanzen auf größeren Fläche und über längere Zeiträume angebaut werden können. Das Pilzwachstum unter kontrollierten Bedingungen erfordert den Einsatz und regelmäßigen Wechsel von Nährsubstraten, in denen das Myzel heranwächst und die Pflege, Lichtzufuhr, und Temperatur muss sehr fein reguliert werden.

Pilze gehören zu den anspruchsvollsten Kulturgewächsen überhaupt. Zwar sind sie sehr effektiv, was die Ausbeute pro Quadratmeter betrifft, aber ihre Pflege gestaltet sich als äußerst intensiv. Das unterirdisch verlaufende Pilz-Myzel wächst zudem bei manchen Arten recht langsam, sodass es bis zur Bildung der ersten Fruchtkörper, die zur Extraktion verwendet werden, recht lange Dauern kann.

Pilze haben höhere Ansprüche und sind nicht so verbreitet wie bestimmte Kulturpflanzen. Hinzu kommt die Extraktion:

Der optimale Pilzextrakt ist ein Dualextrakt, der die wasserlöslichen und fettlöslichen Inhaltsstoffen kombiniert. Das Ziel besteht darin, ein Maximum an Inhaltsstoffen aus den Pilzzellen zu gewinnen. Und dafür ist ein mehrstufiges Extraktionsverfahren nötig.

Zwischenfazit – Was macht Pilze so teuer?

 

  • langsames Wachstum
  • hohe Ansprüche
  • sensible Fruchtkörper, die von Hand geerntet werden müssen
  • Dual-Extraktion

Aktuell ist es die beste Variante, Pilze in liebevoller und langwieriger Kultivierung auf Basis eines optimalen Substrats (meist Stroh, Erde oder glutenfreies Getreide) anzubauen. Dem Mycel wird Zeit zum Wachsen gegeben. Sobald die Zeit reif ist, werden die Pilzkörper geerntet, getrocknet und extrahiert.

Natürlich gibt es mittlerweile auch die technologisch fortschrittlichere Möglichkeit, Pilze im Bioreaktor zu züchten, als reines Mycel. Dies wird in Europa derzeit nur vereinzelt durchgeführt. Anders sieht es diesbezüglich in China aus. Durch moderne Technik kann der Pilzanbau für manche Nutzungen effizienter gestaltet werden.

Reishi Ganoderma lucidum (2)

Abb. 2: Reishi-Kultur bei Hifas da Terra. Bis zur Ernte einer Charge Fruchtkörper können mehrere Monate vergehen.

Die derzeit vorherrschende Anbausituation und der Aufwand rechtfertigen einen Preis, der für Pilzextrakte höher ausfällt als für vergleichbare Extrakte aus Pflanzen oder andere Mikronährstoffe. 

Wenn es sich um einen Anbieter handelt, der Wert auf hohe Qualität legt, haben die Pilze zudem Bio-Qualität, es werden ständig chemische Analysen durchgeführt und die Extrakte werden standardisiert.

Dies wäre der Optimalfall, der die bestmögliche Qualität und Konstanz gewährleistet. 

Leider gibt es auch Hersteller, die Produkte von geringerer Qualität erzeugen und entsprechend niedrigere Preise verlangen.

Bad Practice: Wie eine geringere Qualität einen geringeren Preis ermöglicht

 

Bei Pilzen gilt die Faustregel: Was man bezahlt, das bekommt man auch. Dabei gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Pilze günstiger anzubieten und dafür zu sorgen, dass sie preislich mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln mithalten können. Dies geht jedoch immer auf Kosten der Qualität und des Verbrauchers.

(Zum Vergleich: Ein Steak mit einem Kilopreis von 3 € ist von der Qualität her nicht mit einem Steak vergleichbar, das einen Kilopreis von 30 € hat. Ähnlich verhält es sich mit Pilz-Extrakten.)

Über die folgenden Maßnahmen kann der Preis gesenkt werden (was im Übrigen nur selten lohnend ist):

  • Kultivierung auf kostengünstigem, nicht geprüftem Substrat
  • Kultivierung auf nicht bio- zertifiziertem Substrat
  • Anbau und Verarbeitung bei nicht geprüften Herstellern
  • reine Heißwasserextraktion, keine Dual-Extraktion
  • Streckung des Ausgangsstoffs der Extraktion mit Substrat-Beimischungen oder des Endproduktes mit Füllstoffen (z.B. Stärke oder Maltodextrin), sodass nur etwa 5–25 % des späteren Produkts wirklich aus Pilzen besteht.

Pilz-Produkte werden teilweise mit günstigen Substraten, wie z.B. Sägemehl oder Getreidemehl gestreckt, um die Gewinnspanne zu erhöhen und den Pilz-Anteil zu reduzieren. Laut einer Studie aus dem renommierten Nature Magazin aus dem Jahr 2017 trifft das auf 75 % aller Pilzextrakte zu.

Auf diese Weise ist es möglich, Pilzprodukte zu einem Drittel des Preises eines hochwertigen Produkts anzubieten.

Pilze sind Bioakkumulatoren und nehmen Substanzen aus ihrem Substrat auf. Die Substrate sollten daher ebenfalls den höchsten Anforderungen entsprechen – was den Preis des Endproduktes aber wieder nach oben treibt. Pilze der besten Qualität zu erwerben ist sinnvoll weil sie neben Vitalstoffen auch Schadstoffe aus dem Boden anreichern können. Wird bei der Herstellung gespart – durch günstigeres Substrat, einen schwächeren Extrakt, weniger Sicherheit und Transparenz –, geht das nicht nur zulasten der Qualität, sondern letztendlich auch auf Kosten der Gesundheit.

Natürlich ist ein Heißwasserextrakt günstiger als ein Dualextrakt – aber ist er auch so effektiv?

Durch die Extraktion mit zwei verschiedenen Lösungsmitteln (Ethanol und Wasser) wird es möglich, das Maximum an aktiven Inhaltsstoffen aus den Pilzzellen zu extrahieren. Im Wasser sind nicht alle Stoffe löslich. Durch die Zugabe von Ethanol werden auch die Stoffe in den Extrakt überführt, die sonst in den Pilzzellen verblieben werden. Der zusätzliche Schritt und der Einsatz mehrerer Lösungsmittel ist natürlich kosten- und arbeitsintensiver, aber die Ergebnisse lohnen sich.

Bei Pilzen lohnt es sich, Wert auf bestmögliche Qualität zu legen und einen höheren Preis in Kauf zu nehmen. Wer nur auf günstigste Preise aus ist, geht das Risiko ein, ein minderwertiges Produkt zu erwerben und am Ende vom Effekt enttäuscht zu sein.

An diesem Punkt stellt sich die Frage: Wie teuer dürfen Pilzextrakte überhaupt sein?

Wie teuer dürfen Pilzextrakte sein? Was ist ein realistischer Preis?

 

Wichtig ist, einen realistischen Preis zu bezahlen – bei einem Hersteller, der höchste Qualität und beste Produkte garantiert.

Die meisten Konsumenten kaufen ihre Pilzextrakte und Pilzprodukte auf Online-Plattformen. Dort regieren jedoch Geld und Marketing, nicht die Qualität:

Ein qualitativ schlechteres Produkt kann durch gutes Marketing und einen günstigen Preis (und gekaufte Produktrezensionen) kaschiert werden, sodass es dennoch guten Absatz findet.

Ein qualitativ hochwertiges Produkt mit einem realistischen Preis wird im Nachteil sein, weil viele Konsumenten dem Preis den Vorrang geben. 

Wie wir nun wissen, birgt es ein hohes Risiko, lediglich nach dem Preis zu gehen. Von daher ist es lohnenswert, einen realistischen Preis zu bezahlen, sobald die Entscheidung für den Konsum von Pilzpulver und Pilzextrakten gefallen ist.

Durch schonende Trocknung unter 42 °C werden die wertvollen Inhaltsstoffe behalten.

Was ist ein realistischer Preis?

Sehr günstige Anbieter bieten beim reinen Extrakt einen Kapselpreis (500-600 mg Inhalt pro Kapsel) von 0,10 € bis 0,30 € an. Das entspricht 10–30 € für eine Packung mit 100 Kapseln bzw. 20–60 € für eine Packung mit 200 Kapseln. 

Viele dieser Produkte sind jedoch fragwürdiger Herkunft und Qualität, und nur die wenigsten weisen eine Dual-Extraktion, biologischen Anbau, chemische Analysen und Herstellertransparenz auf.

Im Vergleich zu hochwertigen Produkten von seriösen Anbietern, aus biologischem Anbau, mit chemischen Analysen, Anbau unter kontrollierten Bedingungen und Durchführung einer Dualextraktion, kommt ein Kapselpreis (500-600 mg Kapselinhalt) von 0,50 bis 0,90 € zustande. 

Dieser Preis ist realistisch für einen reinen, qualitativ hochwertigen und sicheren Pilzextrakt.

Im Leben gilt: Wer billig kauft, kauft doppelt.

Für Pilze gilt: Wer billig kauft, weiß nicht was er bekommt, wo es herkommt, was enthalten ist und ob es sicher ist.

Der Gramm-Preis: Über Kapselgrößen und Grammpreise

 

Pilzprodukte können auch anhand des Grammpreises unterschieden werden. Auf diesen kommt man, indem die Anzahl an Kapseln in einer Packung mit dem Inhalt pro Kapsel multipliziert und durch den Verkaufspreis der Packung dividiert.

Verschiedene Hersteller verwenden verschiedene Kapselgrößen – während die Kapseln von Hifas da Terra 500-800 mg Pilzmaterial enthalten, sind es bei vergleichbaren Anbietern meist lediglich 300-500 mg.

So kann es sein, dass ein Pilzextrakt mit mehr Kapselinhalt (wie bei Hifas da Terra) teurer scheint als bei einem Mitbewerber, obwohl der Grammpreis tatsächlich niedriger ist. 

Einige Hersteller wollen sich so günstiger darstellen, als sie tatsächlich sind, indem mehr Kapseln pro Tag eingesetzt werden müssen, die jedoch weniger Inhalt aufweisen. 

Die Dosierungsangaben und Einnahmeempfehlungen der Hersteller können ebenfalls schnell Aufschluss über die Konzentration und Inhalt pro Kapsel geben. Bei niedrig dosierten Präparaten werden nicht selten Einnahmeempfehlungen von 4-6 Kapseln pro Tag angegeben!

Ermittelt man dann den Tagespreis, indem man den Kaufpreis einer Packung durch die Anzahl an enthaltenen Kapseln teilt und dies dann mit der empfohlenen Tagesdosierung multipliziert, erhält man auch eine gute Perspektive, wie teuer ein Produkt tatsächlich in der Anwendung ist.

Fazit – Ein realistischer Preis für Pilzextrakte

 

Pilze zählen zu den kostenintensiven Nahrungsergänzungsmitteln. Wer bereit ist, auf Pilze zurückzugreifen, sollte auch bereit sein, einen realistischen Preis für hochwertige Pilzextrakte zu bezahlen. 

Wer günstigere Produkte erwirbt, muss mit Abstrichen in Sachen Herkunft, Transparenz, Sicherheit sowie bei den Inhaltsstoffen rechnen.

Vitalpilze sind äußerst vielversprechend und in der wissenschaftlichen Forschung werden aktuell viele mögliche Anwendung untersucht. 

Die Nachfrage steigt fortlaufend. Und damit auch unweigerlich das Angebot günstiger, qualitativ minderwertiger Produkte. Günstiger ist nicht automatisch mit gut gleichzusetzen. Bei Pilzen bestehen in dieser Hinsicht große Qualitätsunterschiede.

Die Pilz-Extrakte von Hifas da Terra zeichnen sich mit ihren großen Kapseln (bis zu 800 mg Inhalt) und der hohen Qualität und Sicherheit aus.

  • Nelson et. al. (2014); FAO 2016 „Climate change and food security”
  • Prof. Dr. Dr. Jan Lelley: No fungi no future: Wie Pilze die Welt retten können (Deutsch) Taschenbuch – Springer; Auflage: 1. Aufl. 2018 (20. März 2018) 

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